Der Jahrgang:
Personen
LK´s
Fahrten
Klassenfotos
Abizeitung

KS-(Über)Leben:
Fahrten & Fotos
Abischerz
FA-Feier
Abifeier
Sonstiges

Service:
Termine/Klausuren
Formulare
Downloads

Links
Sponsoren




Impressum
Datenschutz

 

Abi 2002 am DG


Home | Gästebuch | Forum | Intern | Impressum & Datenschutz   

 

Hello, friends and neighbors…

…hieß es in der ersten Englischstunde des LKs unter Leitung von Herrn Jakob; gleich darauf folgte die heiß geliebte Belehrung, dass Pünktlichkeit alles sei: „Punctuality is everything, friends and neighbors“ – na ja.
Leider wurde diese Moral des Öfteren selbst von deren Prediger nicht eingehalten, weshalb sich bald kaum noch jemand daran erinnerte, dass Pünktlichkeit wirklich alles ist, ein Frevel zwar, aber verzeihlich.
In besagter ersten Stunde erfuhren wir LKler auch gleich von Herrn Jakobs Referat-Obsession, die den Kursalltag bestimmen sollte und jegliche Unterrichtskonzepte ausschloss, da immer mal wieder irgendetwas dazwischen kam und somit ein geregelter Stoff-Abbau meist nicht möglich war. Dafür aber hatte der Kurs das Vergnügen, spannende Referate über noch spannendere Themen anzuhören, zum Beispiel „The Scarlet Letter“, was uns noch in unsere tiefsten Albträume verfolgte, oder „The Day of the Triffids“, von dem wir wohl noch unseren Kindeskindern berichten werden: Literatur zum Abgewöhnen.
Des Weiteren hatte jeder Schüler die Ehre, einen so genannten „Five Minute Talk“ zu halten, für den man „keinerlei Vorbereitung“ (O-Ton Herr Jakob) benötigte, der in sich aber doch so stimmig sein musste, dass er einer Zerpflückungs- und Nachfrageattacke des Kursleiters standhalten konnte, was sich meist als ziemlich utopisch herausstellte.
Bei so vielen Referaten und Vorträgen kam es natürlich hin und wieder zu Skandalen – so wurde das maßlose Vertrauen unseres Kursleiters sogar zwei Mal durch einen dreisten Fall von Betrug missbraucht, ja geschändet – ein Schüler wagte es, einfach zwei Referate aus dem Internet zu kopieren und vorzulesen… und zwei andere Schüler weigerten sich gar, ein Referat zu halten, da die Stunde, auf die selbiges vorzubereiten war, ausfiel und die nächste Gelegenheit durch Klausuren nicht günstig erschien. Was für eine Frechheit! An der Uni muss man schließlich gleich am ersten Tag 10 Klausuren schreiben!
Die Säulen des jakobschen Unterrichts stellten eindeutig 25% (wenn sie die im Abi nicht haben, können sie’s gleich vergessen!), die hochgeistigen Wortspielchen und amerikanische wie britische Literatur dar. Wir sagen: Shakespeare kann kein Englisch, Wilde ist eine Tunte und Hemingway kann keine g’scheiten Kriegsromane schreiben (gell, René?).
Was uns sehr erfreute: Herr Jakob kann die Musik-Durchsagen am DG genauso wenig leiden wie wir (bloody shit, fuck!)
Außerhalb des Unterrichts, abseits von Referaten und Noten hatten wir einige sehr unterhaltsame Glühwein-Abende im Hause Jakob, flankiert von netten Afghanistan-Fotos (immer diese Pauschaltouris!) und einem sauleckeren Übersee-Rum. Auch der Grill-Nachmittag war sehr nett, offenbarte er uns doch, dass unser Kursleiter ziemlich firm in fränkischen Bier-Behältnis-Öffnungs-Praktiken ist.
Unsere Theaterbesuche deckten das Spektrum von mies (MacBeth), okay (The Importance of Being Earnest) und ziemlich gut (One flew over the Cuckoos Nest) sehr gut ab, der Lichtspiel-Film „Public Enemy“ erfreute uns mit einem kernigen „Fuck you, Ronnie-Baby!“.
Doch zurück zu MacBetch: diese Vorführung war derart mies, das selbst unsere Native-SpeakerIN Rebecca nichts verstand – wir können also nix dafür.
Rebecca war es auch, die uns mit freundlichen, aber bestimmten Anti-Bush-Slogans auf eine Linie brachte. Überhaupt war sie es, die uns mit einem knalligen „Hi everybody“ aus unserem wohlverdienten Mittagsschlaf riss, um uns danach die Abgründe der amerikanischen Gesellschaft offen zu legen – vom Vater, der einen anderen Vater beim Eishockeytraining seines Sohnes totschlug, bis hin zu den objektiven Schilderungen der Probleme eines eingedeutschten Fußballers in der Nationalmannschaft der BRD – danke, Herr Erlanger! Sie sind’s echt!
Aber es waren nicht nur ihre Artikel, die uns öfter zum Schmunzeln brachten, auch ihre teilweise haarsträubenden Bamberg-Erlebnisse dürften wohl ihres Gleichen suchen – ja, ja, Mormonen und gelbe Säcke haben es schon in sich, net wahr?
Wie dem auch sei, Rebecca verstand es immer wieder, uns auf ihre quietschige Art und Weise zum Lachen zu bringen, auch, wenn wir unser biorhythmisches Hoch am Nachmittag doch schon seit Stunden überschritten hatten…
Drei Schüler bekamen hiervon reichlich wenig mit, denn unsere drei 13-Wiederholer, unsere N00bs, waren eigentlich nie da – wenn man sie mal in der Schule sah, dann dachte man schon, die Hölle wäre am Gefrieren.
Doch eines muss man ihnen zugute halten: nicht nur ihre Arbeitsmoral war eher gering, auch der Rest-Kurs bemühte sich spätestens ab 13/1 nicht mehr so engagiert um die vom Kursleiter aufgetragenen Hausaufgaben – auf die Frage „Wer hat denn ÜBERHAUPT was gemacht?“, meldete sich meist nur der David, was Herrn Jakobs Ur-Wut jedoch nie stoppen konnte.
Der Kurs an sich war eigentlich eher Zweckgemeinschaft, ein wirkliches Gemeinschaftsgefühl war eigentlich nicht da, was sicher auch daran lag, dass der Englisch-Kurs keine KS-Fahrt machte, was durchaus schade war.
Alles in allem kann man sagen, dass es durchaus hätte schlimmer kommen können, schließlich sind wir alle noch gesund, niemand hat uns tot gebissen oder mit dem Bösen Blick gestraft – aber andererseits hätte ein bissl mehr Aktualität und ein bissl weniger Verkrampftheit dem Unterricht wohl besser getan, jedoch kann man auch sagen, dass Herr Jakob abseits des Unterrichts sehr umgänglich gewesen ist – und deshalb kommen wir zu dem Schluss, dass der Englisch-LK eigentlich ganz witzig war.

Ihr Englisch-LK

Copyright © 2024 by dg-abi2002.de
Letzte Aktualisierung: Tuesday, 28-Nov-2006 12:12:29